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Server Response Time erklärt: Serverantwortzeit messen und verbessern

Autor: Marco Marco   |12.06.2024

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Schnelle Ladezeiten sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer Webseite, und die Serverantwortzeit bildet dabei das Fundament. Eine langsame Reaktion des Servers kann Besucher abschrecken und die SEO-Bemühungen untergraben. In diesem Artikel erklären wir, warum die Server Response Time so wichtig ist, wie sie gemessen wird und verbessert werden kann.

Was ist die Server Response Time (SRT)?

Die Server Response Time (SRT), im Deutschen auch als Serverantwortzeit bekannt, ist die Zeitspanne, die ein Server benötigt, um auf eine Anfrage eines Clients zu reagieren. Sie beginnt, sobald der Client die Anfrage sendet, und endet, wenn der erste Datenbyte vom Server beim Client eintrifft. Diese Zeit umfasst die Dauer für die Übermittlung der Anfrage an den Server, die Verarbeitung der Anfrage durch den Server und den Beginn der Rückübertragung der Antwort.

Bei der Server Response Time geht es mitnichten um den Pagespeed einer Webseite. Stattdessen bezeichnet Server Response Time genau die Dauer, die benötigt wird, bis ein Client nach einer Anfrage das erste "Lebenszeichen" von einem Server erhält. Die Server Response Zeit ist deshalb in einem hohen Grad von der Performance des Servers (und dessen räumliche Entfernung von einem Besucher) abhängig. Je schneller er die Informationen bearbeitet und darauf reagiert, desto kürzer ist die Antwortzeit und desto früher kann der Transfer der angeforderten Daten beginnen.

 

Abgrenzung zwischen Serverantwortzeit und Servergeschwindigkeit

Die Serverantwortzeit und die Servergeschwindigkeit sind zwei unterschiedliche, aber miteinander verbundene Konzepte.

Serverantwortzeit

  • Dies ist die Zeit, die vergeht, bis der Server die erste Antwort auf eine Anfrage sendet.
  • Sie umfasst die Netzwerkübertragungszeit der Anfrage, die Verarbeitungszeit auf dem Server und die Übertragungszeit des ersten Bytes zurück an den Client.
  • Die Server Response Time wird stark von der Leistung des Servers, der Netzwerkinfrastruktur und der Entfernung zwischen Server und Client beeinflusst.

Die Serverantwortzeit kommt somit der Performance-Metrik TTFB (Time to First Byte) am nähesten.

Servergeschwindigkeit

  • Dies ist die Gesamtzeit, die benötigt wird, um eine Webseite vollständig im Browser des Benutzers zu laden.
  • Sie beginnt mit dem Absenden der Anfrage an den Server und endet, wenn alle Ressourcen der Seite (HTML, CSS, JavaScript, Bilder, etc.) vollständig geladen und gerendert sind.
  • Die Servergeschwindigkeit hängt nicht nur von der Serverantwortzeit ab, sondern auch von der Größe und Anzahl der Ressourcen, der Effizienz des Client-Skripts, der Netzwerkgeschwindigkeit und anderen Faktoren wie Caching und Content Delivery Networks (CDNs).

Die Servergeschwindigkeit kommt somit der Performancemetrik LCP (Largest Contentful Paint) am nähesten.

Während die Serverantwortzeit einen frühen, spezifischen Teil des Ladeprozesses darstellt, umfasst die Servergeschwindigkeit den gesamten Prozess bis zur vollständigen Darstellung der Seite im Browser. Beide sind wichtige Kennzahlen für die Web-Performance-Optimierung, aber sie adressieren unterschiedliche Aspekte der Ladezeiten.

 

Warum ist die Server Response Time wichtig?

Die Server Response Time ist entscheidend, da sie die Benutzerzufriedenheit direkt beeinflusst: Lange Wartezeiten führen zu Frustration und einer höheren Absprungrate. Eine schnelle Serverantwortzeit verbessert hingegen die Benutzererfahrung und kann die Conversion-Rate erhöhen, da Nutzer eher bereit sind, Käufe abzuschließen oder Dienstleistungen zu nutzen, wenn die Webseite schnell lädt. Zudem spielt die Serverantwortzeit eine wichtige Rolle für die Suchmaschinenoptimierung (SEO), da Suchmaschinen wie Google Webseiten mit kurzen Ladezeiten bevorzugen und diese in den Suchergebnissen höher einstufen, was wiederum mehr organischen Traffic zur Folge haben kann.

 

Wie lässt sich die Server Response Time messen?

Für das Messen der Antwortzeit eines Servers existieren mittlerweile zahlreiche Werkzeuge, von denen einige auch online verwendet werden können. Eines davon - mit Sicherheit das älteste - ist der Befehl ping, der in sämtlichen Betriebssystemen seit MS-DOS in den 80er Jahren enthalten ist und bis heute zur Basisausstattung von Microsoft Windows oder Linux gehört. Es diente über Jahrzehnte als das Werkzeug für das Messen und Verbessern von Netzwerken und ist heute noch in Gebrauch.

Mit einem Server-Monitoring lässt sich die Response Zeit regelmäßig erfassen und messen.

Darüber hinaus existieren jedoch inzwischen zahlreiche weitere Tools, die sich teilweise online in einem Browser bedienen lassen. Diese verfügen über einige Vorteile, die das Messen und Verbessern im Vergleich zu früheren Zeiten deutlich erleichtern. Ein sehr wichtiger in den Zeiten der globalen Vernetzung ist die Möglichkeit, die Server Response Time von unterschiedlichen Standorten auf der ganzen Welt zu messen. Rein rechnerisch benötigt etwa ein Datenpaket bei der Übertragung mit Lichtgeschwindigkeit in einem Glasfaserkabel von Europa nach Australien mindestens 100 ms. Als Grenze für eine schnelle Server Response Time gilt inoffiziell ungefähr 200 ms. Diese schließt Verzögerungen durch die Verarbeitung der Informationen in mehreren Routern und dem empfangenden Computer ein.

Einige Beispiele für populäre und zuverlässige Plattformen zum Messen der Antwortzeit sind GTmetrix oder Pingdom.

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Grafik: Messung der Server Response Time mit GTmetrix

 

Welche Faktoren können die Server Response Time verbessern?

Die Serverantwortzeit wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die sowohl technischer als auch infrastruktureller Natur sind:

Serverstandort und Geografie

Der physische Standort des Servers kann die Antwortzeit erheblich beeinflussen. Je weiter der Server vom Standort des Nutzers entfernt ist, desto länger dauert die Datenübertragung. Daher können geografisch verteilte Server oder Content Delivery Networks (CDNs) die Antwortzeiten durch näher an den Nutzern gelegene Server verkürzen. Daher empfiehlt sich etwa auch der Serverstandort Deutschland für Webangebote, die sich an inländische Besucher richten.

Serverleistung und Hardware

Die Hardware des Servers, einschließlich der Prozessorleistung, des Arbeitsspeichers und der Festplattengeschwindigkeit, hat einen direkten Einfluss auf die Verarbeitungszeit von Anfragen. Leistungsfähigere Server können Anfragen schneller verarbeiten, was zu kürzeren Antwortzeiten führt. Auch der Einsatz von Solid-State Drives (SSDs) anstelle von herkömmlichen Festplatten kann die Leistung verbessern.

Webhosting-Typ

Der Typ des Webhostings spielt eine wesentliche Rolle:

  • Shared Webhosting: Hier teilen sich mehrere Webseiten denselben Server und dessen Ressourcen. Dies kann zu Überlastungen und längeren Antwortzeiten führen.
  • Virtual Server: Bietet dedizierte Ressourcen innerhalb eines geteilten Servers, was zu besseren Antwortzeiten im Vergleich zu Shared Hosting führen kann.
  • Dedicated Root Server: Hier stehen die gesamten Serverressourcen nur einer Webseite zur Verfügung, was optimale Performance ermöglicht.
  • Cloud Server: Nutzt ein Netzwerk von virtuellen Servern, um flexibel auf Lastspitzen zu reagieren und stabile Antwortzeiten zu gewährleisten.

Netzwerkbedingungen und Bandbreite

Die Netzwerkverbindung zwischen dem Server und den Nutzern beeinflusst die Antwortzeit. Höhere Bandbreiten und stabile Netzwerke können die Übertragungszeit von Anfragen und Antworten reduzieren. Netzwerkausfälle oder Engpässe können dagegen zu Verzögerungen führen.

Anwendungscode und Datenbank-Optimierung

Der Quellcode der Webseite und die Konfiguration der Datenbank können die Serverantwortzeit stark beeinflussen. Ineffizienter Code, unnötige Datenbankabfragen oder nicht optimierte Datenbanktabellen können die Verarbeitungszeit verlängern. Durch Code-Optimierungen, Indexierung der Datenbanken und Caching-Mechanismen kann die Performance deutlich verbessert werden.

Content Delivery Networks (CDNs)

Content Delivery Networks (CDNs) speichern Kopien von Webseiteninhalten auf Servern weltweit verteilt. Durch den Abruf von Inhalten von einem geografisch näher gelegenen Server können die Antwortzeiten erheblich reduziert werden. Dies ist besonders nützlich für globale Webseiten mit Nutzern aus verschiedenen Regionen.

Caching-Strategien

Durch das Caching von häufig angeforderten Daten auf verschiedenen Ebenen (Browser-Cache, Server-Cache, Proxy-Cache) kann die Notwendigkeit, dieselben Anfragen mehrfach zu verarbeiten, reduziert werden. Dies führt zu schnelleren Antwortzeiten, da zwischengespeicherte Inhalte schneller bereitgestellt werden können.

Minimierung der HTTP-Anfragen und Optimierung von Ressourcen

Die Anzahl und Größe der Ressourcen, die vom Server bereitgestellt werden müssen, beeinflussen die Antwortzeit. Durch die Minimierung der HTTP-Anfragen, Komprimierung von Dateien (z.B. Bilder, Skripte, Stylesheets) und die Nutzung von modernen Webtechnologien wie HTTP/2 können die Ladezeiten insgesamt verbessert werden.

Diese Faktoren zusammen bestimmen die Effizienz und Geschwindigkeit, mit der ein Server auf Anfragen reagiert, und sollten sorgfältig überwacht und optimiert werden, um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten.

 

Eine schnelle Serverantwortzeit ist essenziell für die Optimierung der Benutzererfahrung, die Steigerung der Conversion-Rate und die Verbesserung der Suchmaschinenplatzierung. Durch gezielte Maßnahmen wie die Optimierung von Serverstandort, Hardware, Code und Caching-Strategien lässt sich die Serverantwortzeit effektiv verkürzen. Insgesamt führt eine optimierte Serverperformance zu zufriedeneren Nutzern und einer besseren Sichtbarkeit im Web.

 

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Stand: Mai 2024 | Unsere Testmethodik

Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.

Aktualisierung des Artikels:
Update 12.06.24: Inhalt aktualisiert und erweitert.

Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://tool.pingdom.com/ (Tool zur Messung der Server Response Time)
https://gtmetrix.com/ (Tool zur Messung der Server Response Time)

Bildnachweis:
Anton Makarenko auf pexels.com

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