CentOS Stream als Server: Was bietet das neue Rolling-Release-Modell?
CentOS Stream markiert eine evolutionäre Weiterentwicklung des traditionellen CentOS-Projekts. Als Rolling-Release-Modell möchte die neue Linux Distribution eine Brücke zwischen der Community-Entwicklung und dem stabilen Red Hat Enterprise Linux (RHEL) schlagen. Dies ermöglicht kontinuierliche Updates und Einblicke in die zukünftige Ausrichtung von RHEL, die neue Möglichkeiten und Perspektiven für Unternehmen und Entwickler eröffnen. Der folgende Artikel beleuchtet genauer, was CentOS Stream als Server Betriebssystem bereithält.
Mit welchen technischen Aspekten können CentOS Stream Server punkten?
CentOS Stream Versionen und Lebenszyklus
Welche Schwächen besitzt CentOS Stream als Server Betriebssystem?
CentOS Stream im Vergleich zu anderen Server Betriebssystemen
Wann sollte ein CentOS Stream Server bevorzugt werden?
Was zeichnet CentOS Stream aus?
CentOS Stream ist eine Linux Distribution, bei der Mitglieder der Open Source-Community gemeinsam mit Entwicklern von Red Hat arbeiten. Im Gegensatz zur traditionellen CentOS Version, die als Downstream-Version von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) angesehen wurde und exakt denselben Quellcode wie eine bestimmte RHEL-Version verwendete, positioniert sich CentOS Stream ein wenig anders im Entwicklungszyklus von RHEL. CentOS Stream wird als Mittelweg zwischen Fedora (einem Upstream-Projekt) und RHEL (einem Downstream-Produkt) positioniert. Es gibt Entwicklern und Nutzern Einblicke in das, was in zukünftigen RHEL-Versionen kommen wird.
CentOS Stream zielt darauf ab, eine engere Bindung zwischen der Open-Source-Community und RHEL zu schaffen. Durch Feedback und Beiträge aus der Community können Änderungen und Neuerungen in CentOS Stream fließen, die dann potenziell in zukünftige RHEL-Releases aufgenommen werden.
Ende 2020 kündigte Red Hat an, dass es keine weiteren traditionellen CentOS-Releases nach CentOS 8 geben wird und dass sich der Fokus auf CentOS Stream verlagern wird. Diese Entscheidung wurde in der Community kontrovers diskutiert, da viele Organisationen CentOS in seiner traditionellen Form für produktive Systeme eingesetzt haben.
CentOS Stream folgt einem Rolling-Release-Modell. Das bedeutet, dass es kontinuierlich aktualisiert wird, anstatt auf festen, punktuellen Releases zu basieren. Dies ermöglicht schnellere Innovationen und die Integration neuer Funktionen.
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Mit welchen technischen Aspekten können CentOS Stream Server punkten?
CentOS Stream kombiniert die Stabilität von RHEL mit einem Rolling-Release-Modell, wodurch Nutzer von kontinuierlichen Updates, fortschrittlichen Sicherheitsfeatures und der aktiven Community-Unterstützung profitieren. Dazu bringt es eine Reihe von technischen Aspekten und Features mit sich:
- Kontinuierliche Aktualisierungen
Durch das Rolling-Release-Modell erhalten Nutzer fortlaufend Updates und Verbesserungen. Das ermöglicht es, immer mit den neuesten Technologien und Sicherheitspatches auf dem Laufenden zu sein.
- Vorhersagbarkeit und Transparenz
Da CentOS Stream als eine Art "Preview" für RHEL dient, können Unternehmen und Entwickler frühzeitig sehen, welche technischen Veränderungen und Neuerungen in zukünftigen RHEL-Versionen zu erwarten sind.
- Stabilität
Trotz seines Rolling-Release-Charakters basiert CentOS Stream auf dem bewährten Fundament von RHEL, einem der stabilsten und am weitesten verbreiteten Server-Betriebssysteme.
- Optimierte Performance
CentOS Stream kann von den neuesten Optimierungen und Performance-Verbesserungen profitieren, die in den Kernel und andere Schlüsselkomponenten eingeführt werden.
- Sicherheitsfeatures
CentOS Stream nutzt viele der Sicherheitsfunktionen von RHEL, einschließlich SELinux (Security-Enhanced Linux), einem fortschrittlichen Mandatory Access Control System.
- DNF Paketmanager
CentOS Stream verwendet DNF, einen verbesserten und modernisierten Paketmanager, der eine schnellere und zuverlässigere Softwareverwaltung ermöglicht.
- Interoperabilität
Wie RHEL unterstützt CentOS Stream eine Vielzahl von Hardware- und Software-Plattformen, wodurch eine breite Kompatibilität sichergestellt wird.
- Modulare Software-Streams
Diese ermöglichen es den Nutzern, bestimmte Softwareversionen auszuwählen und zu verwenden, die ihren Anforderungen entsprechen, statt sich auf die im Hauptrepository bereitgestellten Versionen zu verlassen.
- Innovative Technologien
Als Brücke zwischen Fedora und RHEL hat CentOS Stream Zugang zu innovativen Technologien und Experimenten, die in Fedora eingeführt werden, aber gleichzeitig auch von der Stabilität und Zuverlässigkeit von RHEL profitieren.
Zusammengefasst bietet CentOS Stream Server eine Kombination aus Stabilität, Performance und Innovationsfähigkeit, die es zu einer interessanten Option für viele Serverumgebungen macht.
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CentOS Stream Versionen und Lebenszyklus
Als eine Art "Vorabversion" von RHEL verfolgt CentOS Stream einen etwas anderen Lebenszyklus und Versionsansatz als die traditionelle CentOS Linux Distribution.
CentOS Stream wird in Bezug auf RHEL-Versionen veröffentlicht. Das bedeutet, es gibt beispielsweise einen "CentOS Stream 8", der RHEL 8 vorausgeht und fortlaufend mit Updates versorgt wird, bis RHEL 9 veröffentlicht wird. Dann wird es einen Übergang zu "CentOS Stream 9" geben und so weiter.
Da CentOS Stream ein Rolling-Release-Modell verfolgt, gibt es kontinuierliche Updates und keinen festgelegten End-of-Life-Termin wie bei traditionellen Versionen von CentOS oder RHEL. Wenn eine neue Hauptversion von RHEL in Aussicht ist (z.B. RHEL 9), wird CentOS Stream sich darauf vorbereiten und beginnen, sich dieser neuen Version anzunähern. Nach der Veröffentlichung von RHEL 9 wird CentOS Stream 9 die Hauptversion von CentOS Stream.
Ende 2020 nahm Red Hat Änderungen am CentOS-Projekt vor, wobei der Schwerpunkt auf CentOS Stream verlagert wurde und die traditionelle CentOS-Distribution eingestellt wurden. Daher sind der Lebenszyklus und die Versionierung von CentOS Stream von besonderem Interesse für diejenigen, die CentOS für Produktionsumgebungen in Betracht ziehen.
Cent OS Versionen und Lebenszyklus
Version | Release | Full updates | Maintenance updates |
---|---|---|---|
CentOS 6 | 2011-11-27 | 2017-05-10 | 2020-11-30 |
CentOS 7 | 2014-07-07 | 2020-08-06 | 2024-06-30 |
CentOS 8 | 2019-09-24 | 2021-12-31 | 2021-12-31 |
CentOS Stream 8 | 2019-09-24 | 2024-05-31 | 2024-05-31 |
CentOS Stream 9 | 2021-12-03 | 2027-05-31 | 2027-05-31 |
Welche Schwächen besitzt CentOS Stream als Server Betriebssystem?
Während CentOS Stream viele Vorteile bietet, hat es auch einige potenzielle Schwächen, insbesondere wenn man es mit dem traditionellen CentOS oder anderen stabilen Server Betriebssystemen vergleicht:
- Schwerere Vorhersehbarkeit: Da CentOS Stream ein Rolling-Release-Modell verfolgt, können sich Dinge schneller ändern als in herkömmlichen, punktuellen Releases. Dies kann für einige Produktionsumgebungen, die Wert auf eine sehr stabile und vorhersehbare Plattform legen, problematisch sein.
- Kompatibilitätsprobleme: Die fortlaufenden Updates könnten potenziell Probleme mit der Kompatibilität von Drittsoftware oder speziellen Hardwarekonfigurationen verursachen.
- Kürzerer Testzeitraum: Neue Funktionen und Änderungen in CentOS Stream könnten einen kürzeren Testzeitraum haben als solche, die in traditionellen Releases eingeführt werden. Das könnte das Risiko von Bugs oder anderen Problemen erhöhen.
- Zukunftsbedenken: Die Entscheidung von Red Hat, das traditionelle CentOS zugunsten von CentOS Stream einzustellen, hat bei einigen in der Community für Verunsicherung gesorgt. Es gibt Bedenken hinsichtlich zukünftiger Entscheidungen, die Red Hat in Bezug auf das Projekt treffen könnte.
- Migrationsherausforderungen: Für diejenigen, die von traditionellem CentOS migrieren, könnten sich Herausforderungen bezüglich der Anpassung an das Rolling-Release-Modell und andere Unterschiede zwischen den beiden Distributionen ergeben.
- Nicht ideal für alle Anwendungsfälle: Während einige Anwendungen von den kontinuierlichen Updates in CentOS Stream profitieren könnten, sind andere Anwendungsfälle, insbesondere solche, die eine extrem stabile Umgebung erfordern, möglicherweise besser mit einem Betriebssystem bedient, das punktuelle Releases und lange Support-Zeiträume bietet.
Trotz dieser potenziellen Schwächen bietet CentOS Stream auch jede Menge Vorteile und ist für viele Anwendungsfälle geeignet. Wie bei jeder Technologieentscheidung sollten Organisationen und Einzelpersonen ihre spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen sorgfältig prüfen, bevor sie eine Wahl treffen.
CentOS Stream im Vergleich zu anderen Server Betriebssystemen
Bei der Auswahl des passenden Server Betriebssystems ist auf die Unterschiede und individuellen Eigenschaften der jeweiligen Alternativen zu achten:
CentOS Stream vs Debian
CentOS Stream basiert auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und verfolgt ein Rolling-Release-Modell, während Debian eigenständige, regelmäßige Releases mit stabiler, testing und unstable Zweigen hat. CentOS Stream verwendet den RPM-Paketmanager und DNF zur Paketverwaltung, wohingegen Debian APT mit DEB-Paketen nutzt. Obwohl beide Distributionen Open-Source Communityprojekte sind, hat CentOS eine engere Bindung und Ausrichtung zu einem kommerziellen Unternehmen (Red Hat), während Debian ein vollständig unabhängiges Projekt ohne kommerzielle Ausrichtung ist.
CentOS Stream vs Windows Server
CentOS Stream und Windows Server repräsentieren zwei grundlegend verschiedene Betriebssystemfamilien: CentOS Stream ist eine Open-Source-Linux-Distribution, die auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basiert und ein Rolling-Release-Modell verfolgt, während Windows Server ein proprietäres Betriebssystem von Microsoft ist. In puncto Benutzeroberfläche und Systemverwaltung unterscheiden sie sich erheblich, wobei CentOS primär über die Kommandozeile gesteuert wird, während Windows Server eine grafische Benutzeroberfläche und PowerShell nutzt. Zudem basiert CentOS Stream auf dem Linux-Kernel, wohingegen Windows Server den Windows NT-Kernel verwendet, was zu Unterschieden in Performance, Sicherheit und Kompatibilität führt.
Insgesamt hängt die Wahl des Serverbetriebssystems stark von den spezifischen Anforderungen und dem Kontext ab.
Mehr Informationen zu den Unterschieden der einzelnen Linux Distributionen findest du auch im Artikel: Bestes Linux für Server: Welche Distributionen kommen infrage?
Wann sollte ein CentOS Stream Server bevorzugt werden?
CentOS Stream dient als Brücke zwischen Fedora und RHEL. Wer einen Vorsprung bei der Implementierung neuer Funktionen aus RHEL wünscht, ohne auf die relative Stabilität von RHEL zu verzichten, kann von CentOS Stream profitieren.
Für Organisationen, die den Vorteil einer aktiven Open-Source-Community suchen, aber auch von der Nähe zu Red Hat's Entwicklungsrichtung profitieren möchten, bietet CentOS Stream eine attraktive Balance.
Für Umgebungen, die ein Rolling-Release-Modell bevorzugen, um stets aktuell zu bleiben und nicht zwischen großen Versionssprüngen migrieren zu müssen, ist CentOS Stream geeignet.
Entwickler und Systemadministratoren, die Anwendungen und Infrastrukturen für RHEL-Umgebungen entwickeln oder testen, können CentOS Stream als Testumgebung nutzen, um zu sehen, wie sich ihre Anwendungen in zukünftigen RHEL-Releases verhalten werden.
Während RHEL kommerziell und lizenzgebunden ist, ist CentOS Stream kostenfrei. Für Organisationen, die die Vorteile von RHEL suchen, aber ohne die damit verbundenen Lizenzkosten, kann CentOS Stream eine gute Wahl sein.
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Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.
Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.centos.org/ (Offizielle Webseite des CentOS Projekts)
Bildnachweis:
panumas nikhomkhai auf pexels.com
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