KVM oder VMware: Welcher Hypervisor ist besser?

Autor: HOSTTEST-Redaktion   |13.07.2022

kvm oder vmwareDas Angebot an Hypervisoren ist sehr breit gefächert. Es gibt zahlreiche Lösungen von kommerziellen Anbietern, aber auch Open-Source-Alternativen auf dem Markt. Zwei der führenden Produkte sind KVM und VMware vSphere. Im Folgenden beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Systeme und erörtern, welcher Hypervisor bei der Servervirtualisierung für welches Anwendungsgebiet der richtige sein könnte.

Was ist ein Hypervisor?

Ein Hypervisor wird auch Virtual-Machine-Monitor (VMM) genannt und stellt eine Software dar, die es ermöglicht, mehrere Betriebssysteme oder Server auf einer Hardware gleichzeitig zu betreiben. Dafür schafft sie virtuelle Umgebungen, die getrennt voneinander arbeiten.

Es gibt zwei verschiedene Typen von Hypervisoren. Der Typ 1 ist direkt auf der Hardware installiert und kann ohne eine weitere Zwischenschicht auf die entsprechenden Ressourcen zugreifen. Typ 2 hingegen ist auf einem Betriebssystem installiert und führt die Virtualisierung von da aus.

Sowohl KVM als auch VMware vSphere bieten Hypervisoren des Typ 1 an.

KVM

KVM steht für Kernel-based Virtual Machine und ist eine Open-Source-Software. Der VMM ist Teil des Linux-Kernel und ist standardmäßig ab Version 2.6.20 enthalten. KVM selbst nimmt keine Emulationen vor. Dafür ist das Modul QEMU notwendig. Dieses Modul verteilt die benötigten Ressourcen wie CPU, RAM oder Festplattenspeicher auf die verschiedenen Gastsysteme. Ist QEMU einmal geladen, übernimmt der Linux-Kernel selbst die Funktion eines Hypervisors.

Mehr zu KVM-Servern und einige Anbieter für Server-Lösungen:

KVM VServer Anbieter im Vergleich
KVM Cloudserver Anbieter im Vergleich

Als Gastsysteme kommen verschiedene Betriebssysteme infrage. Die Geläufigsten sind Windows, FreeDOS, Solaris und diverse BSD-Derivate. Auch die Paravirtualisierung ist mit KVM möglich.

Durch die GPL-Lizenz ist der Quellcode der Software frei zugänglich und an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpassbar. Dies ermöglicht eine große Freiheit und Flexibilität.

Vorteile von KVM

  • kostenfrei
  • flexible und anpassbare Software
  • standardmäßig im Linux-Kernel enthalten

Nachteile von KVM

  • grundlegende Kenntnisse in Linux erforderlich
  • kein professioneller Support, jedoch Support durch die Community

Der Hypervisor von VMware

VMware ist ein US-amerikanisches Unternehmen, welches im Jahr 1998 mit dem Ziel, Lösungen für Cloud Computing und Virtualisierungssoftware bereitzustellen, gegründet wurde.

Mit VMware vSphere bietet die Firma ein ganzes Software-Paket, welches zur Virtualisierung genutzt werden kann. Die VMM-Komponente ist der VMware ESXi. Es handelt sich dabei um einen leistungsstarken Bare-Metal-Hypervisor, der direkt auf der Hardware installiert ist.

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VMware VServer Anbieter im Vergleich

Zum Management der virtuellen Maschinen bietet der VMware vCenter Server eine Schnittstelle. Darüber ist es auch möglich, weitere Funktionen innerhalb des Software-Pakets zu aktivieren.

Der VMware ESXi ist ein Hypervisor mit solider Performance. Durch die zusätzliche Management-Software benötigt eine Virtualisierungslösung über VMware jedoch mehr Ressourcen als es für KVM nötig wäre.

Vorteile von VMware

  • einfach und flexibel zu steuern durch das Management über den VMware vCenter Server
  • professioneller Support

Nachteile von VMware

  • kostenintensiv
  • zusätzliche Hardware-Anforderungen durch die Management-Software

KVM vs VMware: Fazit

Sowohl KVM als auch der VMware ESXi sind leistungsstarke Hypervisoren. Ob es darum geht, verschiedene Server-Varianten zu testen oder einfach mehrere Betriebssysteme parallel auf einer Hardware ausführen zu können: Beide Systeme sind diesen Aufgaben gewachsen.

Wer grundlegende Linux-Kenntnisse mitbringt, ist mit der Open-Source-Variante schon bestens versorgt. Die Kernel-based Virtual Machine ist besonders für den anspruchsvollen Nutzer geeignet, da dieser den Quellcode an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.

Mit VMware vSphere wiederum erhält der Nutzer ein Komplettpaket, welches er gegen entsprechendes Entgelt nach Belieben um zusätzliche Funktionen erweitern kann. Zu Bedenken gilt allerdings, dass die Management-Software ebenfalls Hardware-Ressourcen beansprucht, worunter die Performance der virtuellen Maschinen leiden könnte.

Informiere dich auch über den Unterschied zu Container-Virtualisierung wie im Falle von LXC vs KVM.

 

 

Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.

Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.linux-kvm.org/page/Main_Page (Offizielles Wiki der KVM-Community)
https://www.redhat.com/de/topics/virtualization/what-is-KVM (Informationen vom Eigentümer des KVM-Entwicklers)
https://www.vmware.com/de.html (Unternehmenswebseite von VMware)
https://vmware-forum.de/ (Größtes deutsches VMware Forum)

Bildnachweis:
Gerd Altmann auf Pixabay

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