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11 Tricks für deine htaccess Datei - so funktioniert die htaccess

Autor: Hosttest Redaktion   |06.10.2021

11 Tricks für die htaccess DateiEine der populärsten und vielseitigsten Methoden, um Einstellungen auf einer Webseite vorzunehmen, besteht in der Verwendung einer .htaccess Datei. Dieses Vorgehen besitzt zahlreiche Vorteile gegenüber Alternativen wie etwa die globale oder lokale Konfiguration eines Webservers und empfiehlt sich in vielen Situationen, weil es eine ebenso einfache wie effiziente Lösung für eine Vielzahl von häufig auftretenden Problemen bietet. Gleichzeitig zeigen sich in seiner Verwendung lediglich wenige technische Voraussetzungen und Einschränkungen, so dass die .htaccess Datei in mehrfacher Hinsicht so etwas wie ein Schweizer Allzweckmesser für die Arbeit mit Webseiten darstellt.

Achte bitte darauf, dass du die htaccess Datei nur hast, wenn du einen Apache Webserver als Webhosting verwendest. NginX Webhosting verfügt über keine htaccess-Datei.

Inhalt:
Was ist die .htaccess Datei
Wie funktioniert eine .htaccess Datei?
Wie lässt sich eine .htaccess Datei erstellen und bearbeiten?
Praktische Tricks für .htaccess I: Anfragen mit Passwort sichern
Praktische Tricks für .htaccess II: IP Bereiche sperren und freigeben
Praktische Tricks für .htaccess III: Zugriff auf einzelne Dateien oder Dateitypen verbieten
Praktische Tricks für .htaccess IV: Zugriff auf einzelne Dateien oder Dateitypen verbieten
Praktische Tricks für .htaccess V: Durchsuchen von Verzeichnissen verbieten
Praktische Tricks für .htaccess VI: HTTP-Fehler umleiten
Praktische Tricks für .htaccess VII: HTTP auf HTTPS umleiten
Praktische Tricks für .htaccess VIII: Crawler, Bots und Suchmaschinen aussperren
Praktische Tricks für .htaccess IX: PHP Einstellungen verändern
Praktische Tricks für .htaccess X: Umgebungsvariablen setzen
Praktische Tricks für .htaccess XI: Weiterleitung mittels Statuscode 301
Welche weiteren Möglichkeiten bietet die .htaccess Datei?

Was ist die .htaccess Datei?

Die .htaccess Datei ermöglicht es Administratoren einer Webseite, in jedem Verzeichnis eigene Direktiven, Regeln und Konfigurationen zu hinterlegen, die bei einem Aufruf von einem Apache Webserver gelesen, interpretiert und umgesetzt werden. Sie unterscheidet sich von den globalen oder lokalen Einstellungen des Webservers vor allem dadurch, dass sie nicht an einer zentralen Stelle außerhalb der Webseite abgelegt wird, sondern sich stattdessen direkt in einem aufrufbaren Pfad einer Domain befindet. Dies ermöglicht eine ebenso einfache wie effiziente und zuverlässige Steuerung und Koordination und selbst den Aufbau einer hierarchischen Struktur mit aufeinander aufbauenden Anweisungen, die zum Beispiel den Zugriff beschränken, Umleitungen vornehmen oder Besucher nach unterschiedlichen Kriterien analysieren und ihnen konkrete Rechte zuweisen.

Wie funktioniert eine .htaccess Datei?

Bei der .htaccess Datei handelt es sich wie zum Beispiel bei einem PHP Skript oder der Konfiguration von Programmen unter Linux um eine einfache Textdatei, in der ein Administrator die gewünschten Anweisungen in einem standardisierten Format festlegt. Bei dem Aufruf einer Seite wie etwa https://example.org/examples/htaccess ruft der Apache Webserver die Verzeichnisse rekursiv auf - er beginnt also bei example.org und wechselt von diesem schrittweise in die angegebenen Unterverzeichnisse. Bei jedem Schritt überprüft er dabei die Existenz einer .htaccess Datei und führt die dortigen Instruktionen aus, bevor er in die darunter liegende Ebene wechselt. Da der Apache Webserver diese Informationen nicht zwischenspeichert, wirkt sich eine .htaccess Datei unmittelbar und direkt nach ihrer Erstellung aus - ein Neustart oder ein Löschen des Caches ist deshalb nicht erforderlich, damit die htaccess Datei wirksam wird. Für einige der möglichen Befehle benötigt .htaccess allerdings entsprechende Module, die der Apache Webserver laden muss - das prominenteste Beispiel dafür ist die für Umleitungen zuständige Rewrite Engine mod_rewrite.

 

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Wie lässt sich eine .htaccess Datei erstellen und bearbeiten?

Da es sich bei der .htaccess Datei um ein reines Textdokument handelt, lässt es sich mit einem beliebigen mit dem Linuxformat für ASCII Code kompatiblen Editor wie etwa gedit oder mousepad unter Linux oder Notepad++ unter Windows erstellen und bearbeiten. Entscheidend für die Ausführung durch den Apache Webserver ist die korrekte Namensgebung .htaccess, wobei der vorgestellte Punkt ein verstecktes Element kennzeichnet, dass nicht in einem Dateimanager angezeigt wird. Wie in vielen Skriptsprachen und Konfigurationsdateien lassen sich zudem Kommentare einfügen, indem sie mit einer vorgestellten Raute # als nicht ausführbarer Codeteil markiert werden. Für den Effekt ist es nicht relevant, auf welcher Weise die .htaccess erstellt oder gespeichert wird - ob über einen FTP Upload, direkt mittels eines SSH-Zugangs oder über ein Webinterface mit einem Texteditor.

1. Praktische Tricks für .htaccess: Anfragen mit Passwort sichern

Nachdem die Frage: "Was ist eine .htaccess Datei?" beantwortet ist, wird es an der Zeit, einige praktische Tricks und Beispiele zu demonstrieren. Eine der wichtigsten Aufgabe für eine .htaccess Datei stellt ein einfacher, effizienter und sicherer Passwortschutz für bestimmte Verzeichnisse (und deren Unterverzeichnisse) dar. Dies ist eine Alternative zum Noindex über die robots.txt.  Er lässt sich durch wenige Befehle herstellen:

Die Passwortdatei enthält eine Kombination aus Nutzernamen und verschlüsselten Passwörtern in und lässt sich über Online-Editoren oder unter Linux mit dem Befehl htpasswd -c NAME erstellen. Der Name ist frei wählbar, als Standard gilt jedoch .htpasswd. Mit require lässt sich zudem der Nutzerkreis weiter einschränken, zum Beispiel durch require user Name1 Name2 Name3.

2. Praktische Tricks für .htaccess: IP Bereiche sperren und freigeben

Durch eine .httaccess lässt sich zudem der Zugriff für IP-Adressen oder -Bereiche sperren - gerade bei DDos Angriffen häufig zielführend:

3. Praktische Tricks für .htaccess: Zugriff auf einzelne Dateien oder Dateitypen verbieten

Sinnvoll kann es ebenfalls sein, allen Besuchern grundsätzlich den externen Zugriff auf bestimmte Dateitypen zu verbieten - etwa Konfigurationen und .htaccess selbst:

4. Praktische Tricks für .htaccess IV: Zugriff auf mehrere Dateien oder Dateitypen verbieten

Es lassen sich ebenfalls mehrere Typen miteinander kombinieren:

5. Praktische Tricks für .htaccess V: Durchsuchen von Verzeichnissen verbieten

Ein weiterer Befehl ermöglicht es, das Durchsuchen von Verzeichnissen zu erlauben oder zu verbieten, falls es keine index.html oder index.php enthält:

6. Praktische Tricks für .htaccess VI: HTTP-Fehler umleiten

Eine der mächtigsten Methoden der .htaccess Datei besteht in ihrer Fähigkeit, Anfragen durch den Apache Webserver auf andere Instanzen umleiten zu lassen. Dazu ist es zwingend erforderlich, dass das Apache Modul mod_rewrite installiert und aktiviert ist. Das Format ist einfach: Zunächst definiert der Administrator einer Webseite mit dem Kommando RewriteCond eine Bedingung, anschließend gibt er mit RewriteRule ein neues Ziel vor.

7. Praktische Tricks für .htaccess VII: HTTP auf HTTPS umleiten

Um- und Weiterleitungen sind jedoch ein sehr wirksames und universelles Werkzeug, das sich für zahlreiche weitere Verwendungen anbietet, so zum Beispiel um alle Anfragen in Klartext über HTTP auf das seit 2015 als Standard geltende verschlüsselte HTTPS zu lenken:

8. Praktische Tricks für .htaccess VIII: Crawler, Bots und Suchmaschinen aussperren

Sinnvoll kann es ebenfalls sein, unerwünschten Crawlern, Bots und Suchmaschinen grundsätzlich den Besuch einer Seite zu verbieten. Im Unterschied zu einer robots.txt erfolgt dies bereits durch den Apache Webserver und lässt sich nicht einfach umgehen oder ignorieren:

9. Praktische Tricks für .htaccess IX: PHP Einstellungen verändern

Über .htaccess lassen sich auch direkt Variablen der PHP Umgebung (PHP Memory Limit bspw.)beeinflussen und setzen, wie etwa in:

Selbstverständlich gelten hier global definierte Grenzen - wer mit diesem Vorgehen plant, Beschränkungen des Webhosting zu umgehen, wird deshalb bis auf wenige Ausnahmen scheitern.

10. Praktische Tricks für .htaccess X: Umgebungsvariablen setzen

Neben der PHP Konfiguration erlaubt es die .htaccess ebenfalls, die Umgebungsvariablen des Systems neu zu definieren:

Natürlich werden diese lediglich innerhalb des Apache Webservers manipuliert, so dass diese Einstellung ausschließlich für die betreffenden Abfragen gilt und sich nicht auf den gesamten Server auswirken.

11. Praktische Tricks für .htaccess: Weiterleitung mittels Statuscode 301

Nicht zuletzt ist es ebenfalls möglich, einzelne oder alle Anfragen an eine Domain auf eine neue umzuleiten, nachdem etwa ein Umzug erfolgt ist. Beispielwese der 301 Redirect.  Dazu benötigt es lediglich eine einzige Zeile:

Welche weiteren Möglichkeiten bietet die .htaccess Datei?

Die Optionen für den Einsatz der .htaccess sind vielfältig und zu umfangreich, um sie in einem einzelnen Artikel zu behandeln. Wegen seiner Vielseitigkeit und der einfachen Umsetzung bietet es eine einfache Lösung für eine Vielzahl der Probleme an, die bei einem Apache Webserver auftreten können. Ein weiterer Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie sich rasch und unmittelbar ohne den Neustart eines Servers einsetzen und variieren lässt. Darüber hinaus ermöglicht sie eine sehr detaillierte Abstufung der Maßnahme etwa auf einzelne Verzeichnisse oder Dateien und erfordert keine Zugriffsrechte auf die lokalen oder globalen Konfigurationen des Apache Webservers. Der entscheidende Nachteil liegt darin, dass der separate Zugriff die Performance des Webservers negativ beeinflusst - für Webseiten mit einem hohen Besucheraufkommen empfiehlt sich deshalb, die Einstellungen über Konfigurationsdateien wie httpd.conf vorzunehmen.

 

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Foto: Lawrence Monk auf Pixabay

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