Preis: Ok; Betrieb: Holprig; Nervenschonend: Nein
Ich habe im März 2016 einen Vertrag über Webhosting-Paket bei Adeska abgeschlossen. Ausschlaggebend bei der Wahl für Adeska war insbesondere die Möglichkeit, Webspace für Domains einzurichten, die mit Nameservern von Dritten registriert sind.
Im ersten Jahr gab es einige Probleme. Der Betrieb bei Adeska wirkte teils holperig. Im Einzelnen:
April 2016: Verbindungen von meinem T-DSL-Anschluss zu Servern von Adeska sind extrem langsam. Aufrufe des Adeska-Supportportals läuft oft in HTTP-Timeouts. Versenden von Mails größer als einige 100kb per Adeska-SMTP-Server läuft meistens in SMTP-Timeouts. Adeska-Support sieht keine Probleme und vermutet, dass das Problem bei meinem Provider oder bei dem externen DNS-Server meiner Domains liegen muss. Zumindest zweiten Punkt kann ich ausschließen, da der DNS-Server meiner Domains nicht am Aufruf der Adeska-Support-Seiten beteiligt ist (und bei SMTP-Dialogen auch nicht). Problem bei meinem Provider (Telekom) ist natürlich nicht auszuschließen, doch waren entsprechende Probleme bei keinen sonst von mir genutzten Diensten zu beobachten. Vermute eher Peering-Problem. Problem löste sich nach einigen Monaten von selbst.
Januar 2017: Platte des Servers auf dem mein Paket gehostet ist, läuft voll. Für mich insbesondere dadurch bemerkbar, dass dadurch keine Verbindungen zum IMAP-Server mehr aufgebaut werden können.
16. Februar 2017: Platte des Servers erneut voll. Ich schreibe dem Support, dass die verbleibende freie Plattenkapazität eventuell in das Monitoring aufgenommen werden sollte. Der Inhaber entgegnet, dass dies nicht notwendig sei, da die Platten ja normalerweise nicht voll laufen.
23. Februar 2017: Platte läuft erneut voll.
23. Februar 2017: Ich entschließe mich, den Vertrag zu kündigen und sende Kündigung per Support-Ticket. Support antwortet, dass mein Vertrag entsprechend der AGB nur per Admin-Webseite gekündigt werden kann.
Die AGB enthalten tatsächlich einen entsprechenden Passus. Ob dieser mit § 309 Nr. 13 BGB in Einklang steht, vermag ich als juristischer Laie nicht zu beurteilen. Ich erlaube mir jedoch Zweifel daran.
Schlechtes Timing: Für die Kündigungsfrist von 30 Tagen bis zum Monatsende ist die Kündigung nur ein paar Tage zu spät. Somit verlängert sich der Vertrag um ein weiteres Jahr. Eine kulanzweise Vertragsbeendigung wird nicht angeboten.
4. März 2017: Platte läuft schon wieder voll.
4. März 2017: Inhaber bietet Umzug meines Pakets auf anderen Server an, da das Problem aus unbekannten Gründen nur auf dem Server 7 auftrete. Ich lehne ab, da ich nicht mehr wirklich Vertrauen in das Betriebskonzept habe und ziehe sämtliche Domains zu anderem Provider um.
Ab nun nutze ich die Dienste nicht mehr, zahle nur noch brav meine Rechnungen.
April 2017 bis Januar 2018: Insgesamt drei mal bekomme ich eine Mail, die besagt, dass mein Account wegen Zahlungsverzug gesperrt worden sei. Jeweils einige Minuten später erreicht mich eine weitere Mail mit dem Inhalt, dass der Account wieder entsperrt worden sei. Es lag jeweils kein Zahlungsverzug vor. Ignoriere dieses Spiel mit leicht gekräuselter Stirn.
10. März 2018: Adeska schickt mir Rechnung für die Inklusivdomain meines Hostingpakets für den Zeitraum März 2018 bis März 2019.
Bin etwas verwundert darüber. Versuche Adeska-Website aufzurufen. Diese zeigt jedoch nur eine typische PHP-Fehlermeldung (inkl. Namen und Pfade der PHP-Files und Zeilennummer).
Über einen Deeplink gelange ich doch noch auf die funktionierende Support-Website und schreibe Ticket diesbezüglich. Support antwortet, dass es sich bei Hostingpaket und Inklusivdomain um zwei separate Verträge handele, die separat zu kündigen seien. Dies sei im Kündigungsprozess und in der Kündigungsbestätigung auch so dokumentiert.
In der Antwort, die ich nach meiner Kündigung per Ticket erhalten hatte, wird nicht dies nicht erwähnt. Es wird auf die FAQ verwiesen. Dort ist dies jedoch auch nicht explizit für Inklusivdomains erwähnt. In den AGB findet sich auch kein entsprechender Passus.
Ob im Webinterface für Kündigungen eine entsprechende Information vorhanden ist, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen.
In der Kündigungsbestätigung findet sich tatsächlich eine entsprechende Aussage. Da es für eine wirksame Kündigung jedoch keiner Bestätigung bedarf, bezweifle ich zumindest die Wirksamkeit dieser Aussage.
Der Support hat für all diese Einwände jedoch keinerlei Verständnis und pocht auf die Vertragsverlägerung bis 2019.
Wie bereits erwähnt habe ich einge Zweifel an der Haltbarkeit einiger Regelungen. Da mir die Schonung meiner Nerven jedoch manchmal Geld wert ist, werde ich die Sache jetzt nicht weiter verfolgen, die Domain-Jahresgebühr abschreiben und dem Adeska-Team die 15,49 Euro gönnen.
Kommentar des Anbieters:
Wir wissen, dass in unserer Geschäftsbeziehung einiges nicht optimal lief. Dafür haben wir uns auch hinreichend entschuldigt und Ihnen einen kostenlosen Umzug auf einen anderen Server angeboten, was Sie abgelehnt haben. Ihre Probleme mit diversen unserer Seiten können wir leider nicht ganz nachvollziehen, da wir täglich mit unserer Seite arbeiten. Da wären uns Fehler mit Sicherheit auch aufgefallen und/oder es hätten sich auch andere Kunden darüber beschwert. Dann hätten wir auch sofort reagiert und diese wie gewohnt, in unserem über 15-jährigen Bestehen, auch umgehend abgestellt. Merkwürdigerweise haben immer nur Sie solche Probleme.
Den Passus kann ja jeder selbst in der FAQ und AGB nachlesen.
Bzgl. der Domainkündigung haben wir bereits mehrfach diskutiert. Sie sehen anscheinend nur was Sie möchten und interpretieren Tatsachen auf Ihre eigene Art und Weise. Das ist bedauerlich, können wir aber leider nicht ändern. Trotz mehrfachen Versuchen.
Im Kündigungsvorgang wurde in roter Schrift auf die Verwendung und Optionen mit der vorhandenen Domain hingewiesen! Auch ein Deaktivierungsformular wurde angeboten und ebenfalls in der Kündigungsbestätigung als Anhang versandt. In dieser eMail noch einmal ein Hinweis in rot, dass wir dieses Formular benötigen, falls Sie die Domain nicht mehr fortführen möchten. Wo da Interpretationsspielraum ist, können wir leider nicht nachvollziehen. Es geht dabei um rechtliche Dinge, die wir von Ihnen gerne unterschrieben haben möchten. Das handhaben auch andere Provider so und ist völlig normal.
Zudem ist es rechtlich bedenklich, wenn wir bei der Kündigung eines Hostingpakets ungefragt eine Domain löschen. Vor jedem Gericht der Welt würden wir zu recht verlieren, würden wir das so handhaben. Das dies zwei unterschiedliche Verträge darstellt, war nicht nur in der Abrechnung eindeutig dargestellt, sondern auch in der Produkt- und Domainverwaltung, sogar im Bestellvorgang.
Sie können die Domain parken wollen, später ein neues Hosting damit betreiben, oder die Domain auch irgendwann umziehen wollen. Die Optionen haben wir geboten. Wenn nicht reagiert wird oder eine Anfrage kommt, müssen wir davon ausgehen, dass Sie die Domain auch behalten wollen.
Ob dies eine Inklusivdomain ist oder nicht, ist unerheblich, da es lediglich Auswirkungen auf die Abrechnung hat. So ist es auch angegeben. Zudem ist das Formular jederzeit in Ihrer Domainverwaltung sichtbar, auch da ein weiterer Hinweis auf die Handhabung, im Falle einer Kündigung. Im Kundenkonto ist der Einblick in die aktuelle Vertragssituation jederzeit transparent dargestellt und nachvollziehbar. Alternativ wäre eine Nachfrage vielleicht sinnvoll gewesen. Wenn Sie sich bei uns aber nicht melden, können wir auch leider nichts zu. Schließlich haben Sie mit dem Absenden der Kündigung bestätigt, dass Sie alles gelesen und verstanden haben. Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, alles möglichst transparent abzubilden, was uns im Vergleich mit anderen Providern auch sehr gut gelungen ist.
Abschließend möchten wir mitteilen, dass wir immer für unsere Kunden da sind und Fragen oder Unklarheiten gerne beantworten/ausräumen.